Posts

Eddy Merckx – Der Fahrer, der Maßstäbe verschoben hat

  Eddy Merckx – Der Fahrer, der Maßstäbe verschoben hat Eddy Merckx. Ein Name, der im Radsport nicht einfach nur auftaucht, sondern den Raum füllt. Wer sich ein wenig mit dem professionellen Cycling beschäftigt, kommt an ihm nicht vorbei. Fünffacher Tour-de-France-Sieger, dreifacher Weltmeister, unzählige Klassiker-Erfolge – eine schlichte Aufzählung wird seiner Bedeutung kaum gerecht. Merckx prägte eine Ära, in der das Feld oft schon startete, während alle wussten, wie es vermutlich endet: vorne der Kannibale . Ja, genau – so wurde er genannt. Nicht wegen irgendeiner martialischen Attitüde, sondern aufgrund seiner gnadenlosen Herangehensweise: Er wollte jedes Rennen gewinnen. Jedes. Manchmal wirkte das brutal konsequent. Vielleicht sogar ein bisschen unheimlich. Warum Eddy Merckx mehr war als ein großer Gewinner Viele Fahrer sind stark. Manche dominieren über ein paar Jahre. Aber Merckx war eine andere Kategorie. Er gewann Etappen, Gesamtwertungen, Zeitfahren, Bergetappen – of...

Hergé – Der Vater von Tim und Struppi

  Hergé – Der Vater von Tim und Struppi Georges Remi – oder eben Hergé, wie ihn fast jeder kennt – gehört zu den wenigen Zeichnern, deren Figuren ein eigenes Leben zu führen scheinen. Der Belgier mit den klaren Linien, dem trockenen Humor und dem scharfen Blick für Details schuf nicht einfach Comics. Er baute Welten. Und ja, manchmal auch kleine Chaoszonen voller Slapstick, Verwechslungen, Explosionen und dieser typischen „Oh!“-Momente, die man aus Tim und Struppi kennt. Von Brüssel in alle Richtungen der Welt Hergé wurde 1907 in Etterbeek geboren, einem Stadtteil von Brüssel. Der junge Remi war ein neugieriger Beobachter. Autos, Uniformen, Gesten – er studierte alles mit fast pedantischer Genauigkeit. Diese Präzision floss später in seine Panels ein. Kein Wunder, dass Fans heute noch lupenrein erkennen können, ob ein dargestelltes Flugzeug eine Junkers oder ein Lockheed-Modell ist. Seinen Künstlernamen bastelte er aus den Initialen seines bürgerlichen Namens: „RG“, rückwärts ...

Jacques Brel – Der Mann, der mit Worten kämpfte und sang

  Jacques Brel – Der Mann, der mit Worten kämpfte und sang Jacques Brel war keiner, der leise blieb. Geboren am 8. April 1929 in Schaerbeek bei Brüssel, wuchs er in einer bürgerlichen belgischen Familie auf – Vater Fabrikant, Mutter warmherzig, aber eher traditionell. Schon früh fühlte sich Brel eingeengt von der Geschäftswelt seines Vaters. Statt Zahlen wollte er Texte. Statt Routine – Leidenschaft. Mit Anfang zwanzig begann er, Lieder zu schreiben. Zuerst unbeachtet, dann plötzlich nicht mehr zu überhören. In den 1950er-Jahren zog er nach Paris, das damals Magnet für alle war, die etwas sagen oder singen wollten. Dort begann der steile, aber nicht einfache Aufstieg: Auftritte in verrauchten Clubs, ein Publikum, das anfangs kaum reagierte, und ein Brel, der trotzdem alles gab. Die Bühne als Schlachtfeld Wer ihn einmal auf der Bühne sah, vergaß das nicht. Brel sang nicht einfach – er kämpfte, schwitzte, zitierte sich die Seele aus dem Leib. Seine Texte? Roh, ehrlich, manchmal u...

René Magritte – Der Meister des Surrealismus

  René Magritte – Der Meister des Surrealismus René Magritte. Schon der Name klingt ein bisschen wie ein Rätsel. Und genau das war er auch: ein Maler, der uns seit Jahrzehnten dazu bringt, die Wirklichkeit zu hinterfragen. Surrealismus ist ein großes Wort – und Magritte hat es auf seine ganz eigene, fast stille Weise mit Leben gefüllt. Keine lauten Skandale, kein schrilles Ego wie bei Dalí. Stattdessen Pfeife, Melone und ein unbeirrbarer Blick auf die Absurditäten des Alltags. Kindheit und frühe Jahre René François Ghislain Magritte wurde am 21. November 1898 im belgischen Lessines geboren. Sein Vater war Textilhändler, die Mutter starb früh – 1912 ertränkte sie sich in der Sambre. Das war prägend. Später tauchen in seinen Bildern oft verschleierte Gesichter auf, als ob Erinnerung und Trauma durch Kunst verarbeitet werden. 1916 begann Magritte an der Académie Royale des Beaux-Arts in Brüssel zu studieren. Ehrlich gesagt: Er war kein Überflieger. Seine Lehrer hielten nicht vi...

König Leopold II. – Der umstrittene Bauherr

  König Leopold II. – Der umstrittene Bauherr Könige haben oft Denkmäler, Schlösser oder Plätze hinterlassen, die man noch Jahrhunderte später bestaunt. In Belgien ist das ein bisschen komplizierter. König Leopold II. (1835–1909) hat Spuren hinterlassen, die bis heute sichtbar sind. Gigantische Parks, prunkvolle Alleen, Museen, Triumphbögen. Gleichzeitig hängt über seinem Namen ein Schatten – Kolonialismus, Gewalt, Ausbeutung im Kongo. Ein Widerspruch, der Belgien bis heute beschäftigt. Wer war Leopold II.? Leopold II. wurde 1835 in Brüssel geboren, Sohn von Leopold I., dem ersten König der Belgier. 1865 bestieg er selbst den Thron. Fast 44 Jahre regierte er – bis zu seinem Tod im Jahr 1909. Er gilt als einer der am längsten regierenden Monarchen Europas seiner Zeit. Sein Spitzname in Belgien: „König-Baumeister“ (französisch Roi Bâtisseur ). Klingt harmlos. Doch dieser Titel ist zweischneidig. Denn während er in Belgien wie ein besessener Stadtplaner wirkte, finanzierte er vie...

Belgien: Geografische Lage und Gliederung

  Belgien: Geografische Lage und Gliederung Belgien – klein, kompakt, vielseitig. Ein Land, das man auf der Karte fast übersehen könnte, das aber auf engstem Raum eine erstaunliche Vielfalt bietet. Wo liegt Belgien genau? Belgien liegt im Westen Europas und grenzt an vier Länder: Frankreich im Süden und Westen, Luxemburg im Südosten, Deutschland im Osten und die Niederlande im Norden. Dazu kommt ein Küstenstreifen von rund 65 Kilometern an der Nordsee. Auf der Landkarte wirkt Belgien wie ein Bindeglied zwischen den großen Nachbarn – tatsächlich ist es auch politisch und wirtschaftlich ein Knotenpunkt mitten in Europa. Die drei Regionen Belgien ist föderal aufgebaut. Das Land gliedert sich in drei Regionen , die nicht nur Verwaltungseinheiten sind, sondern auch kulturell und sprachlich einiges trennen. Flandern im Norden: flach, dicht besiedelt, mit Städten wie Antwerpen, Gent und Brügge. Hier wird Niederländisch (bzw. Flämisch) gesprochen. Wallonie im Süden: hügeliger,...

Belgien und der Klimaschutz 2025

  Belgien und der Klimaschutz 2025 Belgien ist klein – aber ehrgeizig, wenn es um Klimaschutz geht. Das Land zwischen Nordsee, Ardennen und den flämischen Ebenen steht vor großen Herausforderungen: steigende Temperaturen, häufigere Hitzewellen und Überschwemmungen. Gleichzeitig hat Belgien ehrgeizige Ziele: die Treibhausgasemissionen drastisch senken, den Anteil erneuerbarer Energien erhöhen und nachhaltige Mobilität fördern. Energiepolitik und erneuerbare Energien Belgien setzt zunehmend auf Wind- und Solarenergie. Besonders Offshore-Windparks in der Nordsee liefern wichtige Beiträge. Beispiel: der „Northwind“-Park vor der Küste Zeebrugge liefert Strom für Zehntausende Haushalte. Solarenergie wächst vor allem auf Dachflächen in Städten – und ja, auch kleine Solaranlagen auf Wohnhäusern sind ein Faktor. Allerdings bleibt Atomkraft ein umstrittenes Thema. Belgien plant, die letzten Kernkraftwerke schrittweise stillzulegen. Kritiker warnen: Ohne Ersatz durch stabile erneuerbare Q...