Mein Elektroauto-Abenteuer in Belgien: Ladesäulen, Alltag und ein Vergleich mit Deutschland

 

Mein Elektroauto-Abenteuer in Belgien: Ladesäulen, Alltag und ein Vergleich mit Deutschland 

Als überzeugter E-Auto-Fahrer und Technikfan war für mich klar: Mein nächstes Abenteuer führt mich über die Grenze – genauer gesagt nach Belgien. Ich wollte herausfinden, wie es dort um die Elektromobilität steht. Gibt es genügend Ladestationen? Wie gut ist das Netz im Vergleich zu Deutschland? Und worauf sollte man achten, wenn man als E-Autofahrer in Belgien unterwegs ist?

Elektroauto in Belgien fahren – ein Selbstversuch

Zuerst die gute Nachricht: Ja, Belgien ist auf einem guten Weg, was Elektromobilität betrifft. Es war einfacher als gedacht, mich mit meinem E-Auto durch das Land zu bewegen. Aber wie immer steckt der Teufel im Detail.

Ich habe mein Auto vollgeladen in Aachen gestartet und war gespannt, wie die Ladeinfrastruktur auf belgischer Seite aussieht. Schon an der Grenze wurde ich überrascht – im positiven Sinne! Die erste Schnellladestation kam schneller als gedacht, und auch in den nächsten Tagen hatte ich kaum Probleme, eine passende Säule zu finden.

Wie sieht die Ladeinfrastruktur wirklich aus?

Belgien hat in den letzten Jahren stark investiert. Besonders in Flandern, dem nördlichen Teil des Landes, sind viele neue Ladesäulen entstanden. Laut offiziellen Zahlen gibt es inzwischen über 20.000 öffentliche Ladepunkte – Tendenz steigend.

Allerdings gibt es regionale Unterschiede: In Brüssel und Flandern ist das Netz deutlich dichter als in Wallonien, dem französischsprachigen Süden. Wer dort unterwegs ist, sollte seine Route besser vorplanen – spontane Ladestopps können zur Geduldsprobe werden.

Die meisten Ladepunkte sind AC-Lader (normales Laden mit 11–22 kW). Schnelllader (DC, 50 kW und mehr) sind seltener, aber an strategischen Orten wie Autobahnraststätten, Supermärkten oder größeren Parkhäusern gut vertreten.

Apps und Tools: So behalte ich den Überblick

Ich habe verschiedene Apps ausprobiert, um Ladesäulen zu finden. Besonders hilfreich in Belgien waren:

  • Chargemap (sehr gut für Routenplanung)

  • Plugsurfing (praktisch, wenn man über eine App bezahlen will)

  • Mobiflow (eine belgische Plattform mit guter Übersicht)

  • Shell Recharge (weit verbreitet in Belgien und oft an Schnellladern vertreten) 

Mein Tipp: Lade dir mehrere Apps herunter, registriere dich vorher und schau, welche Anbieter bei dir in der Nähe gut vertreten sind. Belgien hat nämlich – ähnlich wie Deutschland – ein ziemliches Tarif- und Anbieterdickicht.

Wie ist Belgien im Vergleich zu Deutschland?

Das war eine spannende Frage, die ich für mich unbedingt beantworten wollte. Kurz gesagt: Deutschland ist insgesamt noch ein kleines Stück weiter – besonders, was die Dichte der Schnelllader angeht. Dafür hat Belgien aufgeholt, was die Nutzerfreundlichkeit betrifft.

In Deutschland sind viele Stationen zwar vorhanden, aber oft ist der Zugang kompliziert: unterschiedliche Karten, Apps, Ladepreise, Roaming-Probleme. In Belgien war das überraschend entspannt. Ich konnte mit ein und derselben App (Chargemap) an mehreren verschiedenen Stationen laden – ohne großes Tarifchaos.

Worauf muss ich als Fahrer achten?

Hier ein paar wichtige Dinge, die ich in Belgien gelernt habe:

  1. Parkregeln beachten: Nicht jeder Ladeplatz ist 24/7 nutzbar. Manche sind zeitlich beschränkt – etwa nur für Kunden eines Supermarkts während der Öffnungszeiten.

  2. RFID-Karte nicht vergessen: Auch wenn viele Ladesäulen per App funktionieren, manche akzeptieren nur Karten. Ich hatte meine Plugsurfing-Karte dabei – sehr hilfreich!

  3. Preise vergleichen: Die Tarife variieren stark – von kostenlosen Ladesäulen (z. B. IKEA in Gent) bis zu 0,70 € pro kWh an Schnellladern.

  4. Privatladesäulen nutzen: In Belgien bieten viele Hotels, Restaurants und sogar Privatpersonen ihre Ladesäulen über Plattformen wie Chargemap oder Share&Charge an. Oft günstiger und sehr praktisch.

  5. Sprache beachten: In Flandern ist Niederländisch Amtssprache, in Wallonien Französisch. Manche Apps oder Webseiten sind nur in einer der beiden Sprachen verfügbar.

Mein Fazit: Belgien ist E-Auto-freundlich – mit kleinen Schwächen

Ich war ehrlich positiv überrascht. Natürlich ist noch nicht alles perfekt – vor allem im ländlichen Süden ist der Ausbau der Infrastruktur noch ausbaufähig. Aber wenn man gut vorbereitet ist, lässt sich Belgien super mit dem Elektroauto bereisen.

Und mal ehrlich: Es macht Spaß, mit dem E-Auto durch das wunderschöne Brügge zu cruisen oder an der Küste von De Haan zu laden und gleichzeitig einen Kaffee zu trinken. Ich hatte das Gefühl, Teil einer modernen, nachhaltigen Bewegung zu sein.

Tipps für deine Belgien-Elektro-Reise

  • Plane deine Route mit Ladepunkten ein – vor allem außerhalb der Städte.

  • Teste verschiedene Apps vorab und finde deine Favoriten.

  • Nimm eine RFID-Karte mit – sicher ist sicher.

  • Nutze Plattformen wie Chargemap, um Bewertungen und Verfügbarkeiten zu checken.

  • Wenn du länger in Belgien bleibst: Eine lokale Ladekarte kann sich lohnen.


Ob Kurztrip oder längerer Aufenthalt – Belgien zeigt, dass es auch im Herzen Europas möglich ist, klimafreundlich unterwegs zu sein. Für mich war es nicht nur ein technisches, sondern auch ein kulturelles Erlebnis. Und das Beste: Mein nächster Trip ist schon geplant – diesmal geht’s mit dem E-Auto nach Luxemburg. Aber das ist eine andere Geschichte…

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