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Jacques Brel – Der Mann, der mit Worten kämpfte und sang

  Jacques Brel – Der Mann, der mit Worten kämpfte und sang Jacques Brel war keiner, der leise blieb. Geboren am 8. April 1929 in Schaerbeek bei Brüssel, wuchs er in einer bürgerlichen belgischen Familie auf – Vater Fabrikant, Mutter warmherzig, aber eher traditionell. Schon früh fühlte sich Brel eingeengt von der Geschäftswelt seines Vaters. Statt Zahlen wollte er Texte. Statt Routine – Leidenschaft. Mit Anfang zwanzig begann er, Lieder zu schreiben. Zuerst unbeachtet, dann plötzlich nicht mehr zu überhören. In den 1950er-Jahren zog er nach Paris, das damals Magnet für alle war, die etwas sagen oder singen wollten. Dort begann der steile, aber nicht einfache Aufstieg: Auftritte in verrauchten Clubs, ein Publikum, das anfangs kaum reagierte, und ein Brel, der trotzdem alles gab. Die Bühne als Schlachtfeld Wer ihn einmal auf der Bühne sah, vergaß das nicht. Brel sang nicht einfach – er kämpfte, schwitzte, zitierte sich die Seele aus dem Leib. Seine Texte? Roh, ehrlich, manchmal u...

René Magritte – Der Meister des Surrealismus

  René Magritte – Der Meister des Surrealismus René Magritte. Schon der Name klingt ein bisschen wie ein Rätsel. Und genau das war er auch: ein Maler, der uns seit Jahrzehnten dazu bringt, die Wirklichkeit zu hinterfragen. Surrealismus ist ein großes Wort – und Magritte hat es auf seine ganz eigene, fast stille Weise mit Leben gefüllt. Keine lauten Skandale, kein schrilles Ego wie bei Dalí. Stattdessen Pfeife, Melone und ein unbeirrbarer Blick auf die Absurditäten des Alltags. Kindheit und frühe Jahre René François Ghislain Magritte wurde am 21. November 1898 im belgischen Lessines geboren. Sein Vater war Textilhändler, die Mutter starb früh – 1912 ertränkte sie sich in der Sambre. Das war prägend. Später tauchen in seinen Bildern oft verschleierte Gesichter auf, als ob Erinnerung und Trauma durch Kunst verarbeitet werden. 1916 begann Magritte an der Académie Royale des Beaux-Arts in Brüssel zu studieren. Ehrlich gesagt: Er war kein Überflieger. Seine Lehrer hielten nicht vi...

König Leopold II. – Der umstrittene Bauherr

  König Leopold II. – Der umstrittene Bauherr Könige haben oft Denkmäler, Schlösser oder Plätze hinterlassen, die man noch Jahrhunderte später bestaunt. In Belgien ist das ein bisschen komplizierter. König Leopold II. (1835–1909) hat Spuren hinterlassen, die bis heute sichtbar sind. Gigantische Parks, prunkvolle Alleen, Museen, Triumphbögen. Gleichzeitig hängt über seinem Namen ein Schatten – Kolonialismus, Gewalt, Ausbeutung im Kongo. Ein Widerspruch, der Belgien bis heute beschäftigt. Wer war Leopold II.? Leopold II. wurde 1835 in Brüssel geboren, Sohn von Leopold I., dem ersten König der Belgier. 1865 bestieg er selbst den Thron. Fast 44 Jahre regierte er – bis zu seinem Tod im Jahr 1909. Er gilt als einer der am längsten regierenden Monarchen Europas seiner Zeit. Sein Spitzname in Belgien: „König-Baumeister“ (französisch Roi Bâtisseur ). Klingt harmlos. Doch dieser Titel ist zweischneidig. Denn während er in Belgien wie ein besessener Stadtplaner wirkte, finanzierte er vie...